Lesung (Auszug … Verse 6 b – 8 aus Dtn.26,4-10): „…sie quälten uns und legten uns harten Frondienst auf. Wir schrieen zum Herrn, dem Gott unserer Väter. Der Herr erhörte unser Rufen und sah unsere Qual, unsere Mühsal und Bedrängnis. Und der Herr führte uns aus Ägypten mit starker Hand und ausgestrecktem Arm heraus, mit großen, furchterregenden Taten, mit Zeichen und Wundern.“
Evangelium (Auszug … Verse 4 b; 8 b; 12 b aus Lk.4,1-13): Jesus sprach: „Es steht geschrieben: Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern von jedem Worte Gottes! – Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein dienen! – Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!„
In dieser Woche fällt es mir besonders schwer ein rechtes Wort zu finden – erst recht, weil wir uns auf die Lesung und das Evangelium einlassen wollten.
Und sicher habt ihr alle denselben Grund (erkannt), der mich/uns sprachlos macht.
Papst Benedikt XVI. kündigte am 11. Februar, am 155. Jahrestag der Erscheinungen von Lourdes, seinen Rücktritt vom Petrusamt zum 28. Februar 2013 um 20 Uhr an.
Ein großer Schock traf uns, als wir in Wigratzbad angekommen und die aktuellen Nachrichten am Laptop mitgeteilt bekamen. Neben einer tiefen inneren Trauer, aber auch Dankbarkeit, Verständnis und vor allem aber Respekt für die Entscheidung des 265. Papstes.
Und dann fallen die Nachrichtenzeilen einem nur so entgegen, und nicht nur die eines guten Geistes. Da sprechen die einen statt von Respekt und großen Taten etc. über vertane acht Jahre. Andere reden von Zwang und sonstigen Verschwörungen.
Fakt ist, die einen haben Papst Benedikt weder am 11. Februar 2013 zugehört noch wirklich davor oder danach verstanden, geschweige annehmen können. Und die anderen wurden gar nicht wirklich gefragt.
Wichtig das jeder etwas zu sagen/schreiben hatte und wenn es noch so großer Unfug war und sein wird. Viele halten sich nicht an journalistische Grundordnungen, sondern reden/schreiben irgendetwas Zusammengereimtes – oftmals auch unwahres daher.
Bis hin mit wilden Gedanken, als himmlische Botschaften geschmückt, versauert man das eigentliche einmalige Ereignis nach über 700 Jahren. Denn da trat nach nur fünfmonatiger Amtszeit, im Jahr 1294, Papst Coelestin V. zurück, weil er sich nicht in der Lage sah das Kirchenschifflein zu lenken.
Ich erinnere mich noch an die ersten Worte auf dem Balkon im Vatican: „Nach einem großen Papst Johannes Paul II. haben die Herrn Kardinäle mich gewählt, einen einfachen und bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn.“ Und das eine deutsche Tageszeitung plakatierte: „WIR SIND PAPST!“.
Doch wie haben wir diese Amtszeit genutzt? Was haben wir Deutsche daraus gemacht – geschweige wie begleitet???
Papst Benedikt sind in seinen acht Jahren nicht nur Sympathien entgegen gehalten worden. Die Medien, in ihrem Eifer, haben ebenso viel beigetragen wie bestimmte Kirchengruppen, denen die Kirche nicht modern genug und nicht weltoffen genug scheint. Man verlangte unmögliches. Doch das mögliche nahm man dem Papst übel und attackierte den Willen zur Einheit.
Unmögliches: Man forderte vom Papst mehr für den falschen Weg der Ökumene beizusteuern; die Sakramente zu verwässern; das Zölibat zu beenden; Frauenpriester und Bischöfinnen in der kath. Kirche zuzulassen; die Sünde aus solches zu streichen und alles gleich zu machen.
Mögliches: Versöhnung mit Kirchen und Gruppen, wo die Sakramente noch vorhanden sind.
Die Reinigung von den Missbräuchen in der Kirche durch Geistliche und Laien (und das nicht nur bei Kindern – sondern auch) in Liturgie, Gestaltung und Ämtern.
Die Bereinigung der missbräuchlichen Umsetzungen von nicht beschlossenen / gesagten des 2. Vatikanischen Konzils.
Man hofft / fürchtet nun auf einen Papst, der das Unmögliche möglich macht und das Mögliche unmöglich.
Ich verbat mir, und rate jedem sich das auch aufzulegen: von jeglichen Scheinbotschaften (die überall in Umlauf gebracht wurden) und ebenso von Spekulationen (die sich verbreiten wie die Maden im Misthaufen) sich zu distanzieren und fernzuhalten.
Es wird niemanden etwas bringen – außer Schaden zufügen dem Amt und der Kirche. Tut was ER Euch sagt. Erfüllt die letzte öffentliche Bitte von Papst Benedikt XVI: „Betet für mich, die Kirche und den nächsten Papst!“
Wenn das Thema: „10then“ in der ersten Fastenwoche überhaupt noch einen Sinn bekommen soll, dann fastet in Gedanken, Worten und Werken, wenn es um die Weitergabe der Pseudobotschaften und irrende Spekulationen geht. Mehrt das Gebet für Papst und Kirche. Damit die Eiferer, die unsere Kirche zerstören wollen ihre Schranken finden; damit die streitende Kirche zur Einheit finde.
Ich fühle mit allen, denen der Abschied und die Veränderung schmerzt und mit Sorge erfüllt. Doch vergesst nie, dass am Ende der himmlische Vater alles in Seinen gütigen Händen hält und es zu einem guten Ende führen wird.
Schon vorausschauend: In dem 1983 von Johannes Paul II. reformierten Kanonischen Recht. (Can. 332 § 2) heißt es: „Falls der Papst auf sein Amt verzichten sollte, ist zur Gültigkeit verlangt, dass der Verzicht frei geschieht und hinreichend kundgemacht, nicht jedoch dass er von irgendwem angenommen wird.“
Nicht zum ersten Mal: in 2000 Jahren Kirchengeschichte ist nur ein einziger Rückzug aus freien Stücken bekannt. Papst Coelestin V. gab am 13. Dezember 1294 nach nur fünf Monaten freiwillig sein Amt auf. Er war völlig überfordert.