Es gibt Gelübde / Versprechen und Ehrenworte, die so wertvoll sind, wie die Person, aus dessen Mund sie kommen. Nur einer sagt wie man damit umgeht, wie wir einmal dafür Rechenschaft ablegen müssen, über jedes (unnütze) Wort. Das Alte wie auch Neue Testament sagt ganz klar aus, dass wir nicht leichtfertig damit umgehen sollen.
Wer es ernst meint, dem sei alle Ehre vor und durch Gott sicher. Doch alle anderen … Herr, erbarme Dich unser …
- „Gelobst du dem Herrn, deinem Gott, etwas, so erfülle es ohne Säumen, sonst wird der Herr, dein Gott, es von dir fordern, und es liegt Schuld auf dir. Wenn du aber auf das Geloben ganz verzichtest, bist du schuldlos. Was deine Lippen ausgesprochen, musst du halten und erfüllen, so wie du das Ausgesprochene als freiwillige Gabe dem Herrn, deinem Gott, gelobt hast.“ (vgl. 5.Moses 23,22-24)
Damit man nicht blind irgendwelche Gelöbnisse / Versprechen bzw. Eide ablegt, gibt es auch eine klare Regel …
- „Moses sprach zu den Stammeshäuptern der Israeliten: »Dies ordnet der Herr an: Legt ein Mann dem Herrn ein Gelübde ab, oder schwört er einen Eid, sich selbst ein Enthaltungsgelübde aufzuerlegen, so soll er sein Wort nicht brechen; er soll so handeln, wie es sein Mund ausgesprochen.
- Gelobt eine weibliche Person dem Herrn etwas, oder legt sie sich selbst ein Enthaltungsgelübde auf, solange sie noch ledig im Hause ihres Vaters lebt, so sind alle ihre Gelübde gültig, und jede Enthaltung, zu der sie sich durch Gelübde verpflichtet, hat Gültigkeit, doch muß ihr Vater von dem Gelübde und ihrer Enthaltung, zu der sie sich verpflichtete, erfahren und dazu schweigen. Wehrt ihr aber ihr Vater an dem Tage, da er davon hört, so haben all ihre Gelübde und Enthaltungsgelübde, die sie sich selbst auferlegte, keine Gültigkeit; der Herr aber wird ihr verzeihen, weil ihr Vater ihr gewehrt hat.
- Verheiratet sie sich nun aber, während noch ihre Gelübde auf ihr lasten oder sonst ein unbedacht ausgesprochenes Wort, durch das sie sich ein Enthaltungsgelübde auferlegt hat, so haben ihre Gelübde und ihre Enthaltungen, die sie sich selber auferlegt hat, Gültigkeit, doch muß ihr Mann davon erfahren und am Tage, da er es erfährt, schweigen. Wehrt ihr aber ihr Mann am Tage, da er davon erfährt, so macht er das Gelübde, das auf ihr lastet, und das unbedacht ausgesprochene Wort, durch das sie sich selbst gebunden hat, ungültig, und der Herr wird ihr verzeihen.
- Das Gelübde einer Witwe oder einer geschiedenen Frau, überhaupt alles, wozu sie sich selbst verpflichtet hat, bleibt verbindlich für sie.
- Tut sie aber im Hause ihres Mannes ein Gelübde, oder legt sie sich selbst eidlich auf, eine Enthaltung zu üben, so haben all ihre Gelübde Gültigkeit, und jegliche Enthaltung, zu der sie sich verpflichtete, besteht. Doch muß ihr Mann davon erfahren und dazu schweigen und ihr nicht wehren. Macht aber ihr Mann an dem Tage, da er davon hört, sie ungültig, so besteht nichts von dem, was ihre Lippen ausgesprochen haben, seien es nun Gelübde oder die Pflicht zu einer Enthaltung. Ihr Mann hat sie ungültig gemacht, und der Herr wird ihr verzeihen. Jedes Gelübde und jede eidliche Verpflichtung zu einem Fasten kann von ihrem Manne als bestehend oder nicht bestehend erklärt werden.“ (vgl. 4.Buch Moses 30,1-14)
Nicht nur das Buch Moses zeigt uns dies, mit „Bringe Gott Dank als Opfer dar und entrichte dem Höchsten deine Gelübde!“ (vgl. Ps.50,14) … „Besser ist, du gelobst nicht, als dass du gelobst und nicht erfüllst! Lass nicht zu, dass dein Mund dich in Sünde bringt, und sprich nicht vor dem Boten: »Es war unüberlegt!« Warum soll Gott zürnen ob deiner Rede und das Werk deiner Hände vernichten?“ (vgl. Koh.5,4-5) finden wir in der ganzen Heiligen Schrift Einladungen und Regeln für Gebübde / Versprechen.
Also sollte man lieber keine Gelübde / Versprechen bzw. Eide ablegen?
Nun, wer darauf verzichtet, Gott etwas zu schenken, kann selbst auch nicht beschenkt werden, so sehe ich das. Schon die Taufe / Firmung sind Gelöbnisse / Versprechen, die wir halten sollten. Es entschuldigt nichts, wenn man sagt: bei der Taufe haben ja die Eltern / Paten für dich gesprochen.
Dasselbe gilt auch für die Ehe / Priesterweihe! Es ist Gott bestimmt, dass wir uns für einen geraden Weg entscheiden. Sei also kein Zweig im Wind, der (noch) am Baum hängend hin und her gepeitscht wird.
Klar kommen Anfechtungen / Prüfungen … aber wie heißt es im Neuen Testament: „Wißt ihr nicht, dass die Läufer in der Rennbahn zwar alle laufen, jedoch nur einer den Preis erlangt? Laufet so, dass ihr ihn erhaltet. Jeder, der im Wettkampf steht, enthält sich von allem. Diese tun es, um einen vergänglichen Kranz zu empfangen, wir aber um eines unvergänglichen willen. Ich nun, ich laufe so, nicht wie einer, der ins Ungewisse rennt; ich führe den Faustschlag nicht wie einer, der Lufthiebe versetzt, sondern ich züchtige meinen Leib und mache ihn gefügig, damit ich nicht etwa, indes ich anderen predige, selber die Probe nicht bestehe.“ (vgl. 1.Kor.9,24-27)
Logisch, dass wer mit dem Feuer spielt, sich verbrennen kann – aber nicht verbrennen muss! Wenn man „schöne Augen“ gemacht bekommt, kann man Sonnenbrillen verteilen, also auch einmal klar sagen, wo Freundschaften beginnen und das Übel endet.
Wer gleich zu Beginn eine Linie zieht, um Einhaltung Seiner Gelübde / Versprechen gewährleisten zu können, der kann sich nicht verbrennen.
Das gilt auch für die leidige Diskussion ob Zölibat richtig oder falsch ist. Niemand wurde gezwungen diesen Weg zu gehen, man hätte jederzeit NEIN sagen können. Man hat nicht NEIN gesagt, sondern den Weg als Ordensmann /-frau bzw. Priester zugestimmt. Warum sagt man nicht NEIN, wenn es um die Einladung geht: Gott das Gelöbnis / Versprechen zu brechen? „Sieh da auf den Bergen die Füße des Frohboten, der Heil verkündet! Feiere deine Feste, Juda, erfülle deine Gelübde! Der Verruchte darf dich in Zukunft nicht mehr durchqueren; er wird völlig vernichtet.“ (vgl. Nah.2,1)
„Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder er wird sich dem einen zuneigen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (vgl. Matth.6,24)
Ich könnte fortsetzen, um dir den Sinn und die Notwendigkeit von Gelöbnissen und Versprechen mit GOTT und Seiner Kirche zu machen und zu halten, zu erklären. Weil darin der Segen liegt. Und wenn es dir passiert sein sollte, dass du das Band, das Gott nie los lässt, einmal hast fallen lassen, dann breche nicht ganz – sondern erneuere es. Geh beichten und erneuere dein Gelübde / Versprechen mit Gott.
Denn darin besteht der Segen Gottes „Wenn der Herr das Haus nicht baut, mühen die Bauleute sich umsonst. Wenn der Herr die Stadt nicht bewacht, späht der Wächter umsonst. Umsonst ist es, dass ihr früh euch erhebt und spät euch niedersetzt, das Brot der Mühsal zu essen. Ganz mit Recht gibt er seinen Geliebten den Schlaf.“ (vgl. Ps.127,1-2)
Das bedeutet nicht, selbst nichts zu tun; sondern tu du das Deine und dann tut Gott das Seine. Nie wird es dich reuen, auch wenn es finster um dich sein sollte. Sage JA zu den Prüfungen, aber immer NEIN zu dem was dich wegbringt von dem was du gelobt/versprochen hast.
Das möchte ich dir mit auf den Weg durch das neue Jahr geben. Einfach das Übel beenden, dich an Deine Erste Liebe erinnern und dann diese ersten Gelübde / Versprechen erfüllen.
Unser Segensgruss für das Neue Jahr 2013