Passionssonntag … „Das Übel mit der Wurzel ausrotten“

Was meinst Du … wäre das zu machen?

Es sagt sich so leicht.

Um Jesus auf die Probe zu stellen, führten Schriftgelehrte und Pharisäer eine Ehebrecherin zu ihm und forderten deren Steinigung, wie es das Gesetz Mose vorsah (Deut 22,22). Jesus wich ihnen zunächst aus und schrieb weiter in den Sand. Dann antwortete er: „Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ Daraufhin bedrängten sie ihn nicht mehr und gingen fort (Joh 7,53–8,11). Luca Giordano konzentrierte seine Darstellung auf die Entscheidung Jesu, dessen ausgestreckter Arm sowohl auf den Schreibvorgang wie auf den Steinwurf bezogen werden kann. Die Ruinenarchitektur im Hintergrund verweist auf den alten Tempel als Zeichen des Alten Bundes zwischen Gott und dem Volk, in dessen Ordnung Jesus steht. Die Morgenröte aber kündigt an, dass sich Jesus im Sinne der Nächstenliebe neu entscheidet, obwohl das Eheversprechen im Neuen Bund besonders schwer wog, galt es doch als Zeichen für das Verhältnis von Christus zur Kirche. Stilistisch weist das Bild im nahsichtigen Aufbau der Figuren und in der seitlichen Beleuchtung durch eine unsichtbare Lichtquelle sowie in der Dramatisierung durch starke Hell-Dunkel-Kontraste (Chiaroscuro) den Einfluss des berühmten frühbarocken Malers Caravaggio und seiner Nachfolger auf.

Wie wäre es aber, zu beginnen die Wurzeln zu heilen. Also zumindest daran zu arbeiten? Sich darum zu bemühen?

Wir machen das, in dem wir ALLE/s, wirklich restlos ALLE/s in das Leiden und in das kostbare Blut Jesu legen und nicht nur vertrauen, dass ER das reparieren kann, sondern wir glauben es in der absoluten Gewissheit… und danken schon jetzt dafür, dass ER unser Gebet erhört hat.

Auch wenn wir in einzelnen Anliegen geduldig warten müssen. Die Erfahrung, die Früchte, sprechen für sich. Wer sich dem Willen Gottes öffnet, wird Befreiung finden.

* … da höre ich die Urteile: Anmaßung; Lästerung

Klar, es sind da Schritte notwendig, die jeder Einzelne selbst gehen muss. Sonst ist nix mit Heilung. Und es helfen dann auch keine Pillen, Tinkturen, schon gar nicht Chakren oder Meridiane (und was die Welt der Ungeister so alles freibieten). Letztendlich führt das irdische – esoterische (bis hin okkulte) Angebot nur zu einem: es ist sehr kostspielig und hat maximal ein Verschiebungs-/Verdrängungseffekt. Und löst am Ende Dich nur vom lästigen Mammon. Immerhin!

Aber Heilung der Wurzel – geistig gesehen, die sich dann auch leiblich widerspiegeln – nicht wirklich!

[Auch wenn es viele versucht haben zu erforschen, es bliebt nur die eine Bildung davon über: die Einbildung! Wenn auch noch so viele auf Globulis schwören für Mensch und Tier, dass es ihnen geholfen hat; die Wurzel blieb verhärtet, das Leiden festverankert – vielleicht mal nach hier – mal nach dort verschoben, aber nichts was es weitergebracht hätte, außer die damit richtig Geld machen!

Was schlimmer ist, wie ich finde  – das heute (egal, wo Du hinkommst) nichts mehr ohne diese Ungeister geschieht / angeboten wird. Selbst behördliche Gesundheitsmaßnahmen wollen Dich in diese Götzendienste hineinzwingen – vielerorts werden Plätze verweigert, wenn Du dich diesem Übel verweigerst, es mitzumachen.]

Früher, ja wirklich früher war es so: Auge um Auge … bzw. oder schlimmer noch, die Schriftgelehrten und Pharisäer wollten das mosaische Gesetz in Vollzug gebracht wissen, in dem sie Jesus auf die Probe stellten:

* Hält ER sich jetzt an das Gesetz?

… oder wie / was tut ER jetzt wohl. Beweist ER sich als Vollstrecker dessen was gefordert ist bzw. erfüllt ER so die Gier derer, die meinen im Auftrage Gottes zu handeln, indem sie fordern: „solche Frauen steinigen zu lassen.“

Nun, was sagst Du?

Die Frau zeigt nicht nur Reue; Jesus sieht in die Herzen und erkennt die Absichten und spricht in göttlicher Vollmacht: „wer von Euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.“

* Oder erinnert ihr Euch, an den Zöllner im Tempel … der nicht mal sein Haupt erheben will, sich an die Brust schlägt …; hingegen der Pharisäer, der seine Nase erhebt und mit dem Finger auf die anderen zeigt und spricht: „gut, dass ich nicht so bin wie die anderen – die […], ja, wie der Zöllner dort

Das Übel mit der Wurzel ausrotten

* … wer sich erniedrigt, wird erhöht werden; wer sich hingegen selbst erhöht (das Übel von ALLEM, dieser Wurzel), der wird erniedrigt werden.

* … wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen – wer aber Angst hat, sein Leben zu verlieren, … hat es schon verloren!

Heilung beginnt mit der wahren Reue; setzt sich fort in der Beichte – mit der sakramentalen Lossprechung … und mit der Buße = Wiedergutmachung … plötzlich ist wirklich Heilung möglich …

Verschaff mir Recht, Gott und führe meine Sache gegen ein treuloses Volk!

Rette mich vor bösen und tückischen Menschen, denn du bist mein starker Gott.“

… heißt nichts anderes als Selbsterkenntnis zu gewinnen – über mein eigenes Übel in mir. Und wenn ich erkannt habe, dass ich – wie der Vater im Himmel mir vergibt – auch ich Vergebung schenken und für andere erbitten möge.

So barmherzig ihr seid, so barmherzig Euer Vater im Himmel zu Dir!

Erkenne, was der Geist Gottes uns an diesem Passionssonntag sagen möchte, und handle danach.

© [Bild] „CC-BY-NC-SA @ Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen