„… Rache zu nehmen scheint ein menschliches Urbedürfnis zu sein und eine Weise der Selbstverteidigung und Selbstbehauptung.
Aber wo endet das Recht, wo beginnt das Unrecht?
Im Alten Testament (AT) hieß es: Eins zu eins: Auge für Auge, Zahn für Zahn.
Jesus fordert völligen Verzicht auf Rache und darüber hinaus aufrichtiges Verzeihen.
Wer es ehrlich versucht, ist auf dem Weg der wahren Menschwerdung.“
Soweit die Einführung zu diesem 24. Sonntag’A … und wenn du es versuchst – auf Vergeltung zu verzichten, rechne nicht damit gleiches zu erfahren; ja selbst wenn Du Dir nichts – aber auch gar nichts – vorzuwerfen hast.
Du musst nur Dinge tun, die zwar laut Ordnung richtig sind, aber nicht erwünscht. Wenn Du einen Altardienst machen darfst, und es richtig machst … anschließend in der Sakristei – vor versammelter Mannschaft in Grund und Boden gestampft wirst; …
… oder man zwar im Gehorsam lebt, dafür aber öffentlich vor versammelter Kirchengemeinde an den Pranger gestellt wird (das sind nur Beispiele! So ist es überall: Nachbarschaften; Arbeitsplatz usw.).
Wie damit umgehen, wenn das Herz tief verletzt wurde:
1. Gespräche suchen – leider unerwünscht
2. zu Jesus gehen – da bekommst Du Trost und Kraft, wenn Du es IHM überlässt.
„Man kann doch nicht alles schlucken!“ – oder „Man muss auch mal was sagen dürfen“, ja sicher … man kann und man muss … doch es war bislang ohne Erfolg – nicht nur bei mir, in vielerlei Fällen.
Ja, sicher … man muss sich nicht alles gefallen lassen (vgl. Matth.5,39).
Darum haben wir uns Oasen gesucht und haben ALLEN ALLES verziehen und vergeben. Nur, dass man nicht mehr mit ALLEN einen Kaffee trinken kann, das bleibt … eben: um den anderen vor weiteren Verfehlungen zu schützen … eigene Wege gehen (lassen).
Auch das ist barmherzig!!! Den Feind vor sich selbst schützen, … darum beten wir für ALLE die meinen uns bekriegen zu müssen, aber man lässt sie allein gehen, auf ihren Wegen (vgl. Matth.18,15 ff.) … nein, wir machen dass dann nicht öffentlich; wir überlassen alles dem, der richten wird am Tag Seines Zornes. Du musst IHM nur den Raum dafür geben (vgl. Röm.12,18 ff.); also nicht selbst Rache üben, sondern ohne Unterlass für die Umkehr des Anderen zu beten.
Erfolg hatte ich in dem Sinne, wenn ich „auch die andere Wange hingehalten habe“ … versuche es. Geh Du einen Schritt zurück, und bitte Du um Vergebung … und dann sei barmherzig mit denen, die Dich bekriegen.
Ich vertraue, … das Wort von P. Pio hat Gültigkeit: Wenn Du von ALLEN angefeindet wirst; sorge Dich nicht.
Wenn Du aber von ALLEN gelobt und geehrt wirst, dann sorge Dich; denn dann hat der Feind Deiner Seele Dich schon im Griff.
„Vollkommenheit und Heiligkeit bestehen darin,
Böses mit Gutem zu vergelten.“
Papst Johannes XXIII.