Diese Tage hörten wir in den Heiligen Messen, wie der heilige Jakobus zu uns sprach: „Zeige mir deinen Glauben ohne Werke, und ich werde dir aus meinen Werken den Glauben zeigen!.“ (vgl. Jak.2,18)
Luther sprach dazu: ‚der heilige Paulus sagt: der Glaube allein rettet‘ – und hat den Jakobusbrief aus seinem Denken verbannt. Weil er einen Widerspruch sah – und viele, die sich Christen nennen, tun das heute noch so.
Man sagte mir immer: Glaube nur und du wirst gerettet.
Hat nun Jesus in Seiner Lehre – in dem Lehramt, dass ER aufgetragen hat, geirrt? Oder stimmt die Interpretation, die Martin Luther und die Menschen, die sich darauf stützen, dem Volk verkünden?
Nun, ohne Luther auf die Füße treten zu wollen – immerhin rezitiert er ja nach dem heiligen Paulus!
Aber ich sage, die nach Luther sich Christen nennen (und wir sehen ja seit Jahrhunderten deren Früchte), was tun sie, dass ihren Glauben zum Retter macht/e. Ja, ich frage das auch diejenigen, welcher der Kirche Jesu – die ER selbst gegründet hat – zugehören?
Reicht es aus, zu sagen: Ich glaube und dann ist auch gut?
Was tat Abraham, dessen (nichts-)tun ihm als Glauben angerechnet wurde? Ist Paulus wirklich im Widerspruch zum Jakobus? Immerhin sind beide Apostel und deren Lehre sollte nicht widersprüchlich sein … Nun, wer die Schriften nicht kennt und nur auf die hört, welche gerne bestimmte Interpretationen weitertragen, könnte vielleicht einen Widerspruch zum Ausdruck bringen.
Wenn man sich aber selbst einmal mit den Schriften beschäftigt – und dabei den jeweiligen Kontext nicht außer Acht lässt – sind beide ganz nahe, der heilige Jakobus und der heilige Paulus.
Denn beide Apostel sind voll der Taten – zeigen viele Werke, die aus ihrem Glauben entsprungen sind. Und der jeweilige Tenor beider Apostel ist auf Grund der Werke zu sehen und dann kann ein Christ sagen: Ich glaube und Du siehst es an den Werken. Und dann kannst Du auch sagen: Der Glaube allein genügt. Was alle Heiligen vorgelebt haben: Sie glaubten und haben ihre Werke entsprechend vollbracht.
Saul, der glaubte auch. Doch dann hat Gott ihn als König verworfen? Weshalb, weil Saul an sich dachte und nicht tat wie Gott aufgetragen. Darinnen sind dann Neid und Eifersucht gewachsen, und Saul ließ David – den von Gott neuerwählten König – verfolgen / suchen damit er ihm das Leben nehme.
Auch heute können wir sehen, wie selbst die – die sich Christen nennen – keinen Spalt offenhalten wollen für die Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind.
Wie s.g. Christen Menschen verhungern lassen, aussperren lassen – das Mittelmeer mit Leichen füllen lassen, weil sie meinen, keinen Platz zu haben.
Wie s.g. Christen Waffen – Drogen herstellen lassen, um anderen Menschen zu schaden.
Wie s.g. Christen Tier- und Menschenversuche zulassen, damit Medizin und medizinische Hilfsmittel;
Wie s.g. Christen Menschen noch heute ausbeuten (versklaven) lassen, um für sich selbst ausreichend Nahrung, Kleidung und modernste Technik für das eigene Wohlbefinden herstellen / produzieren zu lassen.
Wie s.g. Christen Gesetze machen und sich wohlfühlen, die anderen Menschen das Leben kosten … auf viele Ebenen: vom Ungeborenen Im Mutterleib – über Kranke – Behinderte – alte Menschen, damit sie sich selbst töten (lassen) können.
Ich könnte die Liste fortlaufend weiter schreiben … aber ihr wisst es ja alle selbst. Ihr erlebt es alle selbst, Tag um Tag … wie die Satten die Hungrigen
Und wie ist das jetzt gemeint, mit der Einleitung (Überschrift): seid barmherzig
Oder die Einladung Jesu: „Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere hin…“ …
Hast Du schon man den Film „Roots“ und den Film „12 Jahre Sklave“ gesehen? Wie viele ihre Wange hingehalten haben … (ohne jetzt auch noch die beiden Weltkriege aufgreifen zu wollen), wie viele wurden mit der Bibel in der Hand verletzt – gefoltert … hast Du Dich bei Menschen auch schon einmal bedankt, die keine Rache gefordert haben – aber noch heute um Gerechtigkeit betteln müssen?
Ich sag: wenn Ihr ihnen nicht Gerechtigkeit gebt – nicht Barmherzigkeit erweist – werdet, wird Euer „Ich Glaube“ keinen Wert bei Gott haben.
Bekennt ab jetzt nicht nur mit den Lippen, dass ihr einen Glauben an Christus habt, bekennt es mit den Werken der Liebe.
Fangt jetzt – ja, heute noch – damit an. Damit Ihr beweisen könnt, die Seligpreisungen verstanden zu haben, und nicht die Weherufe auf euch fallen werden (vgl. Beitrag von letzten Sonntag)
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